take no ko (bambuskinder)

 

Mai ist die Zeit, in der kleine Sprossen aus der Erde wachsen … zumindest bei vielen Bambussorten.
Da Bambus sich sehr gerne und mit immenser Kraft ausbreitet, wird Gärtnern meist geraten, Bambus nur mit Rhizomsperre einzupflanzen, da man ansonsten Jahr für Jahr beschäftigt ist, neue Triebe zu entfernen oder im schlimmsten Fall von Nachbarschaftsstreit und Baggereinsatz bedroht ist. 

 
Wenn man aber weiß, dass Bambus ein nahrhaftes Gemüse ist, kann man die jährliche Sprossenzeit als feine Ernte willkommen heissen. 


 
Essbar ist jede Bambusart, allerdings sind manche Sorten bitter und können meist durch dünsten geniessbarer gemacht werden.
Eine Auflistung von Sorten und deren Sprosszeit und Geschmack ist in der Abbildung unten vorhanden (aus Martin Crawford – Creating a Forest Garden, in englischer Sprache)
 
  
 
Nur die jungen Triebe und deren bodennaher Teil ist weich und knackig. Die härtere Blattschicht wird vor dem dünsten entfernt. 
Ich liebe diese Sprossen für feine Salate, eingelegt und fermentiert oder auch in einem frühlingshaften Reisgericht. 
 
Als ich den Garten von meinen Großeltern übernommen habe, malte ich mir aus, die dunklen Fichtenhecken und Nadelbäume durch einen lichten Bambuswald zu ersetzen … 
da dies in den letzten Tagen nicht das wichtigste Projekt war, ist das nur teilweise geschehen – auch nur an Orten, wo natürlich schon die Strasse und der Parkplatz die Rhizome im Zaum halten. 
Ich liebe diesen Minibambuswald sehr … die regennassen Blätter glitzern in den Sonnenstrahlen und der Wind entlockt ihm feines ‘sorosoro’ … ein japanisches Wort für eine ganz bestimmte Art von Rascheln. Dem Schnee gelingt es, die Triebe tief über den Boden zu beugen, aber schon nach kurzer zeit ragen sie wieder steil nach oben … 
 
Bambus ist hart und elastisch, stark und biegsam zugleich. Aus diesem Grund ist er in Asien Sinnbild für “Wahrhaft siegt, wer nicht kämpft.“ 
 
Bambus hat viel Kieselsäure, die hilft der Elastiziät von unserem Bindegewebe, stärkt Haare und Nägel und auch unser Immunsystem. Kieselsäure fördert auch Knochenbildung und Wundheilung. 
 
 
 
Enjoy!