es ist nun schon einige jahre her, dass ich mit fleisch und blut tief in das vietnamesische leben, die kultur und damit unzertrennlich des landes unvergleichliche küche eingetaucht bin.
meinen lieben vietnamesischen freunden, die mich damals vor einem endlosen, aber nicht mehr herausfordernden büroalltag als pr assistentin in einer japanischen firma retteten, verdanke ich meine leidenschaft, die mich wohl ein leben lang nicht mehr verlassen wird. sie führten damals in münchen einen wunderbaren asienladen, den marché de saigon, in dem ich mir fast jeden abend am heimweg kurz vor ladenschluss produkte für meine kochexperimente besorgte.
bald waren wir beste freunde und ich übernahm nicht nur die ladendekoration, verkochte das essen, dessen mindesthaltbarkeit fällig war und bekam von ngo, meiner strengen lehrerin, geradlinige kritik und ermunternde kommentare zu den rezepten.
diese sind bekanntlich unter vietnamesen derart geheim, dass sie oft nicht einmal innerhalb der familie weitergegeben werden. in zwei längeren aufenthalten bei der familie meiner freunde durfte ich dann noch viel mehr lernen, essen und erleben.
besonders faszinierten mich goi cuon, die sogenannten glücksrollen, die in zart transparentes reispapier,
die traditionellerweise schweinebauch, scampi, reisnudeln, sojasprossen, salat und chinesischen schnittlauch beinhalten.
weil ich nicht ein sehr grosser fleisch-fan bin und auch nicht einmal bio-scampi mit gutem gewissen kaufen kann, habe ich mir bald eine neue variante mit tofu ausgedacht. STOP, ich meine nicht diesen langweiligen geschmacklosen tofu, den wir bei uns meist vorgesetzt bekommen. ich meine richtig feinen, saftigen und mit ingwer, knoblauch und frühlingszwiebeln sojasauce geschmorten tofu. dessen rezept habe ich ich china kennengelernt.
1 pkg. reispapier vietnamesisch
1 kopf salat oder diversen pflücksalat wie eichblatt, vogerlsalat
1 bund thaibasilikum
2 bund koriander
diverse essbare blüten
für den tofu
2 packungen festen tofu (á 400g)
1 bund frühlings zwiebel, weiss und grün separat in feine ringe gehackt
1 stück ingwer à 5 cm, fein gehackt
2 knoblauchzehen, fein gehackt
pflanzenöl zum fritieren
dunkle und helle sojasauce
brauner zucker
tofu in grosse würfel schneiden, etwas abtupfen und goldbraun fritieren.
dann frühlingszwiebelweiss und knoblauch mit ein wenig zucker glasig anbraten,
tofu und ingwer zugeben, 1 el dunkle und 4 el helle sojasauce beigeben.
die hitze reduzieren und bei geschlossenem deckel ca. 20 minuten schmoren lassen.
am ende frühlingszwiebelgrün beigeben.
hoisinsauce
die originalsauce aus dem laden ist ok, ppst, aber richtig wunderbar schmeckt sie,
wenn man sie zu ca. gleichen teilen mit cashewcreme und marillenmarmelade (ja wirklich!) mischt.
dann noch 2 knoblauchzehen fein hacken, goldbraun fritieren und mit ein wenig chiliflocken unterrühren.
vor dem servieren sollte man die hoisinsauce auch ein wenig mit wasser verdünnen, damit das dippen leichter geht.
zum schluss werden noch geröstete und gehackte cachews auf die sauce gestreut …
reispapier je kurz in lauwarmen wasser eintauchen,
mit salat, blüten, kräutern und tofu belegen, die seiten einfalten und dann von unten nach oben mit leichten druck einrollen.
die fertigen rollen am besten sofort servieren im ganzen zum dippen oder leicht angeschnitten mit der hoisinsauce am teller …
enjoy!